Das Übel an der Wurzel packen – Die Wurzelkanalbehandlung
Endodontie
Ausführliche Informationen zur Wurzelkanalbehandlung
Entzündete oder stark kariöse Zähne können oft nur mit modernen, wissenschaftlich abgesicherten Methoden der Endodontie erhalten werden. Ziel einer solchen Behandlung ist es, die entzündeten Nerven, die meist Ursache für massive Schmerzen sind, sowie möglichst alle Bakterien aus dem Zahn zu entfernen.
Wurzelkanalbehandlungen erfordern sehr viel Zeit, Erfahrung, Sorgfalt und Fachkenntnis.
Bei unvollständiger Reinigung der Wurzelkanäle oder unvollständiger Wurzelfüllung können chronische Entzündungsprozesse auftreten, welche häufig dazu führen, dass der Zahn gezogen werden muss. Für einen Zahn, der zum Beispiel unverzichtbarer Brückenpfeiler ist, können dann erhebliche Kosten für neuen Zahnersatz entstehen (neue Brücke oder Implantat).
Die Erfolgsquote einer solchen Therapie liegt in der Bundesrepublik nur zwischen 40%- und 60%.
Bei aller Sorgfalt können wir keine Erfolgsgarantie geben. Dennoch sind wir durch verschiedene endodontische Maßnahmen in der Lage, langfristige Erfolgsquoten von 75% bis 95% zu erreichen.
Um bei Ihnen eine optimale Behandlung durchführen zu können, nehmen wir uns die Zeit, welche für die Lösung Ihres Zahnproblems erforderlich ist.
Die Abrechnung dieses individuell erforderlichen Aufwandes erfolgt auf privater Basis nach der gültigen Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) und wird zu einem Großteil von privaten Versicherungen getragen. Abhängig von Ihrem individuellen Versicherungstarif verbleibt unter Umständen ein Eigenanteil. Von den gesetzlichen Krankenkassen wird eine Erstattung dieses Mehraufwandes im Regelfall nicht vorgenommen.
Wie läuft eine Wurzelkanalbehandlung ab?
Auffinden der Kanaleingänge: Unter Anwendung der Lupenbrille finden wir die Eingänge der Wurzelkanäle und machen diese durchgängig.
Endometrische Längenbestimmung: Um Sie nicht unnötig mit Röntgenstrahlen zu belasten und trotzdem die exakte Länge jedes Wurzelkanals zu bestimmen, messen wir die Länge endometrisch (über den elektrischen Widerstand).
Reinigung der Wurzelkanäle: Jetzt werden alle Bakterien und Giftstoffe, bzw. altes Füllmaterial aus den Kanälen entfernt. Das erfolgt mechanisch und durch Spülungen. Viele Wurzelkanäle sind gekrümmt und es ist notwendig, hochflexible Nickel-Titan-Instrumente einzusetzen. Diese maschinell betriebenen Feilen sind sehr teuer und können zudem nur wenige Male benutzt werden.
Medikamentöse Einlage: Eventuell erfolgt danach eine medikamentöse Einlage. Diese soll den geschaffenen Hohlraum bis zum nächsten Termin verschlossen halten und noch vorhandene Bakterien abtöten.
Wurzelfüllung: Um eine erneute Infektion zu verhindern werden jetzt alle Wurzelkanäle vollständig bis an die Wurzelspitze inkl. aller Seitenkanäle gefüllt. Dieser Verschluss ist schwierig, weil die Kanalhohlräume sehr lang und dennoch eng sind (in einem Backenzahn ca. 2 cm lang und unter 0,15 mm Durchmesser!) Unter Anwendung wissenschaftlich erprobter, moderner Verfahren mit erwärmter, plastisch verformter Guttapercha erzielen wir ein optimales Ergebnis. Dieses wird mit Röntgenaufnahmen überprüft.
Adhaesiver Aufbau: Durch die Behandlung geht viel Substanz verloren. Für die langfristige Prognose der Wurzelfüllung ist eine vollständige Verklebung des Zahnes mit Kunststoff als Verschluß unbedingt erforderlich. Eventuell ist auch eine Krone oder Teilkrone anzufertigen.
Die Wurzelspitzenresektion: Bei der Wurzelspitzenresektion werden die Wurzelspitze sowie deren entzündete Umgebung entfernt. Die Wurzelspitzenresektion ist immer dann notwendig, wenn eine im Vorfeld ausgeführte Wurzelbehandlung nicht zur Entzündungsfreiheit führt. In diesen Fällen ist eine Überweisung zu einem Kieferchirurgen notwendig.